August ist Erntemonat! Und nun stehe ich vor der Qual der Wahl… Soll ich über die Wilde Möhre schreiben oder doch lieber über Dost oder Quendel oder mich für den lieblichen Duft des Mädesüß entscheiden? Ich habe mich letztendlich für die Wilde Möhre entschieden…
Erstmal ist sie so hübsch anzusehen, wie filigrane Spitze. In England wird sie ja auch Queen Anne’s Lace genannt, weil sie so sehr der Spitze ähnelt. Und der schwarze Fleck in der Mitte ist, der Legende nach, aus einem Blutstropfen entstanden als sich Queen Anne bei ihrer feinen Handarbeit mit der Nadel den Finger gestochen hat. Das ist doch so toll! Wildpflanzen mit ihrer langen Geschichte sind voll von diesen Erzählungen…
Dabei dient die schwarze, weibliche Blüte, die mittig sitzt, dem Anlocken von Insekten. Da sag mal einer, dass Pflanzen nicht schlau sind! Die Wilde Möhre ist ein zweijähriges Doldenblütengewächs und ist die Urform unserer gezüchteten Karotte. Sie ist ziemlich anspruchslos und liebt es sonnig. Sowohl Wurzel wie auch Blätter, Blüten und Samen sind voller ätherischer Öle, vollgepackt mit Vitaminen und Mineralstoffen. Da die Wurzeln im ersten Jahr geerntet werden, bevor die charakteristischen Blüten erscheinen, und eine Verwechslungsgefahr zu giftigen Doldenblütengewächse besteht, sollten wirklich nur Geübte die Wurzel ernten. Einfacher ist es, die Blüten und Blätter zu ernten. Man kann Salate damit verfeinern, leckere Suppen kochen und einen würzigen Smoothie zubereiten.
Für ein Smoothie-Kraftpaket zwei Karotten, ein Apfel, 4 Möhren-Blüten und einige Möhren-Blätter, ein kleines Stück Ingwer und 2 getrocknete Datteln mit ausreichend Wasser mixen bis eine homogene Masse entstanden ist. Das Ganze in ein hohes Glas füllen, ab in die Hängematte und genießen.