Grüne Neune - Endlich der Frühling ist da

Grüne Neune – Endlich der Frühling ist da.

 

Noch vor 2 Wochen war die Natur im Ruhemodus. Doch auf einmal ist alles erwacht: Morgens zwitschern die Vögel, überall wächst und sprießt es und ich habe endlich meine neun Kräuter beisammen, um die traditionelle „Grüne Neue“ Suppe herzustellen.

 

Obwohl der Winter nicht richtig kalt war, war es doch lange dunkel. Man zieht sich zurück und macht es sich zuhause gemütlich. Umso mehr freut man sich, wenn es draußen früher hell wird, die ersten Sonnenstrahlen uns erwärmen und der Bärlauch, der Löwenzahn und die Schafgarbe mutig ihre Blätter zeigen. Vor lauter Aufregung weiß ich gar nicht was ich zuerst herstellen soll: Einen Kräuterquark vielleicht, oder doch lieber Kräuterpfannkuchen? Nein, ich entscheide mich für das traditionelle „Opening“: die „Grüne Neune“!

 

Diese Suppe besteht aus neun unterschiedlichen Kräutern, die 9 als Zeichen der Vollkommenheit. Nach der dunklen Jahreszeit sollten die ersten Wildpflanzen des Jahres den Winter vertreiben und uns neue Kraft schenken. Zuerst ein heidnischer Brauch, der später im Christentum zelebriert und traditionell am Gründonnerstag zubereitet wurde. Regional wird die grüne Suppe unterschiedlich zubereitet und ist natürlich  auch abhängig von den Witterungsbedingungen. Heute sind folgende Wildpflanzen in meinen Kochtopf gelandet: Schafgarbe, Löwenzahn, Gundermann, Labkraut, Giersch, Sauerampfer, Brunnenkresse, Vogelmiere und die Brennnessel. Hinzu kommen noch ein paar Kartoffeln, Zwiebeln, Sahne, Salz und fertig ist das Geschmackserlebnis.

 

Zum Rezept:

 

Zuerst werden 4 mehlig kochende Kartoffeln und die Zwiebel geschält und gewürfelt. In einem großen Topf werden die Zwiebelstückchen mit 1 EL zerlassener Butter glasig gedünstet und nach einigen Minuten die Kartoffeln hinzugefügt. 1 Liter Wasser oder Gemüsebrühe und 1 EL grobes Meersalz beimengen und bei geschlossenem Deckel leicht köcheln lassen. Wenn das Gemüse weich ist, werden die zuvor klein gehackten Kräuter und 1 Becher Sahne der Suppe zugeführt und das Ganze fein püriert. Die Suppe nicht mehr erhitzen. Da das Auge ja mitisst können als besonderes Highlight auf jedem Suppenteller neun Gänseblümchenköpfe gestreut werden.